Malermeisterbetrieb Paulus

Malermeisterbetrieb Paulus

Riemenschneiderstr. 40, 94315 Straubing

Der Malerbetrieb Paulus ist heute der älteste Malerbetrieb in der Stadt Straubing. Inzwischen ist mit Florian Paulus die dritte Generation in das Handwerksunternehmen als Teilhaber eingestiegen. Er hat 2006 die Meisterprüfung abgelegt – im Alter von 22 Jahren wie damals der Vater. Der fünfjährige Enkel ist schon heute überzeugt, dass er in Papas Fußstapfen treten wird.

Nach dem Ersten Weltkrieg gründete Benjamin Fischer einen Malerbetrieb in Straubing. 1924 starb Fischer. Seine Witwe engagierte Fritz Klenzing als Geschäftsführer, den sie später sogar heiratete. Josef Paulus hat bei Fischer seine Malerlehre angefangen, bei Klenzing abgeschlossen und blieb dort als Geselle tätig. Bei einem Bombenangriff 1945 kam Klenzing ums Leben. Seine Frau verkaufte den Betrieb samt Inventar an Josef Paulus. Der war gerade aus der Gefangenschaft heimgekehrt – kriegsversehrt – und wollte sich eine Existenz aufbauen. Am 1. Oktober 1945 meldete er sein Malergeschäft offiziell an. 1947 absolvierte er die Meisterprüfung, während seine Frau Pauline das Büro organisierte. Robert Paulus trat in die Fußstapfen des Vaters und wurde 1980 – ehe er später alleiniger Chef wurde – zunächst Mitinhaber wie sein Sohn Florian seit 2019.

Von der Zukunftsfähigkeit ihres Handwerks sind Robert Paulus und sein Sohn Florian überzeugt. Allemal weil sie breit aufgestellt sind: Sie arbeiten in denkmalgeschützten Objekten (von der Ursulinenkirche bis zum Kloster Azlburg in Abstimmung mit Kirchenmalern) ebenso versiert wie in Neubauten, bei Fassadenrenovierungen und geben durchdesignten Innenräumen wunschgemäß den farblichen Schliff. Florian Paulus hat parallel zu seiner Maler-Ausbildung Seminare in Vergoldung und angestammten Fein-Techniken absolviert und kann so jedem Sonderwunsch gerecht werden. Aktuell sind aufwendige Wandgestaltungen mit hochwertigen Motiv- und Fototapeten im Trend, die man aus Asien wunsch- und maßgetreu importieren kann. Ein „Eyecatcher“, wie es in stylischen Innenarchitektur-Journalen heißt.

Do it yourself ist in den Augen von Robert Paulus wieder rückläufig. Und in Coronazeiten erfahre das Zuhause ohnehin neuen Stellenwert. Möbel, Lampen und kreative Farbgestaltung stehen hoch im Kurs. Deshalb ist der Betrieb auch gut durch den Corona-Lockdown gekommen. Firmen, Schulen und Tagesstätten hätten die Zeit für Renovierungen genutzt, sagt Robert Paulus, „denn wann hat man schon die Chance dazu, ohne Einschränkung für den Publikumsverkehr?“

Erst 2023 hat der Betrieb als einziger in Straubing als Ergänzung Trockeneis-Strahlungen ins Firmen-Portfolio aufgenommen, nachdem eine hiesige Firma, mit der man zusammengearbeitet hat, aufgehört hat. Trockeneis kommt zum Einsatz, wenn ein vorhandener Anstrich entfernt werden muss. Die Methode ist umweltfreundlich, untergrundschonend und hinterlässt keinen Abfall, erklären die beiden Malermeister.
Zugute kommt dem Betrieb ferner, dass acht Mitarbeiter, von denen die meisten drei Jahrzehnte und mehr im Betrieb sind, für fundiertes Fachwissen und eingespielte Teamarbeit stehen.

Frau Schneider-Stranninger

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